Wie so oft in der Modewelt gibt es hier eigentlich keine No-Gos und gesetzte Grenzen bestehen eh nur in unseren Köpfen. Dennoch existieren (wie in jedem Fashionbereich) auch bei der Kombination von Accessoires Empfehlungen und Style-Guides, die uns bei der Auswahl von Schmuck & Co. beratend zur Seite stehen. Doch was genau ist gängig, wenn das zur Zeit beliebteste Fashionaccessoire – die Brille – und der alltime Classic – Ohrringe – optisch in Konkurrenz zueinander stehen? Kampf oder Kooperation? Lies selbst!
Der Klassiker
Wer auf klassische Brillenformen setzt, kann sich dafür bei den Ohrringen mehr erlauben. Denn wer gerne bei der Brille dick aufträgt, schafft es mit ein wenig Verzicht bei Ohrringen zu vermeiden, das Gesicht zu “überladen”. Extravagante Rahmen in Kombination mit sehr auffälligen Ohrringen können nämlich dazu führen, dass am Ende keins der beiden Accessoires zum Vorschein kommt. Mit einem zurückhaltenden rechteckigen Brillengestell (oder, für bisschen mehr Femininität, dezenten Cat-Eye-Gestell) bleibt genug Freiraum für Ohrringe, die sich schon von weitem ins Auge werfen. Magst Du klassische Formen, möchtest aber bei der Brille eine starke Farbe und kleine Features mit einbringen, reichen für einen harmonischen Gesamtlook Ohrstecker.
Gleich und gleich gesellt sich gern
Ein uralter Trick, schöne Akzente zu setzen, ist das Wiederholen von Farben. Wer auf große goldene Ohrringe steht, sollte bei der Brillenwahl jedoch aufpassen, aus seinem Gesicht keine Schatztruhe zu machen. Denn zu viel Gold kann schnell als übertrieben wahrgenommen werden. Baumeln goldene Ohrringe an Deinen Ohrläppchen, reicht es vollkommen aus, wenn Deine Sehbrille lediglich goldene Elemente hat. Zudem funktioniert die Wiederholung auch mit Formen. Ein passendes Modell ist diese runde Sehbrille von Dsquared2, bei der lediglich der Doppelsteg und die Bügel in Gold glänzen.
Hula Hoop-Reifen sind kein Accessoire!
Ok, es gibt doch Grenzen. Runde Brille plus Creolen ist eine großartige, runde Sache – solange die runden Sachen nicht zu groß sind! An riesigen Creolen ist natürlich prinzipiell nichts auszusetzen. Aber wer nicht aussehen möchte wie der Saturn oder eine gebackene Zwiebelbeilage, sollte sowohl bei der Quantität als auch bei der Qualität von Ringen die Waage halten. “Je größer, desto besser” gilt bei Creolen nicht, sofern sie nicht das einzige Accessoire in Deinem Kopfbereich sind. Willst Du keinesfalls darauf verzichten, sollte wenigstens die Brille Ecken und Kanten haben.
Und was ist mit meinem Oberteil?
Trotz allen optischen Wechselwirkungen stehen Brille und Ohrringe nicht zwingend in einer Abhängigkeit zueinander. Den Ohrschmuck kannst Du durchaus auch mit einem Blick auf Dein Oberteil wählen und die Brille außen vorlassen. Ohrringe befinden sich nämlich zwischen Haaransatz und Halsbeginn in demselben Sichtfeld wie Deine Brille, etwaiger Gesichtsschmuck, Makeup und eben Kleidungsstücke wie Schals, Tücher oder spätestens Oberteile. Wenn nun Deine Ohrringe beispielsweise an das Muster oder schmückende Verzierungen Deines Oberteils angepasst sind, wäre es eine echte Challenge, mit der Brille eine passendes Trio draus zu machen. Die Empfehlung an dieser Stelle lautet “Keep it simple!”. Greif zu einer schlichten Brille, die sich nicht unnötig in das Gesamtbild einmischt.
Hip Hopper vs. Hipster
Heutzutage verbindet man Ohrringe tendenziell eher mit dem weiblichen Geschlecht, doch ein Blick in die Zeitgeschichte zeigt, dass die Herren unterschiedlichster Kulturen bereits vor tausenden Jahren Ohrschmuck getragen haben. Inzwischen gehört dieser in der Männerwelt eher zum Nischenprodukt. Subkulturen, in denen Ohrschmuck hingegen regelmäßig gesichtet werden kann, sind die Hip Hop-Kultur und Hipster-Szene. Da Hip Hopper Schmuck ganz klar als Statussymbol tragen, dürfen neben Cuban Chain-Ketten die Flat Screen-Ohrstecker nicht fehlen, s. Bild oben. (Sogar das Pflaster wird manchmal wie ein Schmuckstück getragen, was der Rapper Nelly bereits in den 90ern eigentlich als Symbol des Gedenkens an seinen inhaftierten Bruder trug.) Da es sich bei Flat Screens häufig um fette Klunker handelt, ist hier als Kontrast eher eine filigrane Metallbrille zu empfehlen. Dafür eignen sich zum Beispiel Pilotenbrillen mit dünnem Rahmen.
Hipster hingegen drücken sich gerne Fleshtunnel oder Plugs in die Ohren und bedienen sich damit bei antiken Accessoires. Generell geht es bei der Hipstermode um eine meist ironisch gemeinte Verbindung eher altmodischer Kleidung und ausgefallener Frisuren (beispielsweise Side- und Undercuts, auch Vollbärte sind verbreitet) mit dem Kleidungsstil, der in der Subkultur des Hardcore Punks vorherrscht. Dementsprechend trägt der Mann auf dem Bild oben eine Browline-Brille, welche vor allem in den 60er-Jahren zu den beliebtesten Brillenrahmen bei Männern gehörte. Auch Hornbrillen werden in Kombination mit Tunneln und Ohrplugs gern auf der Nase präsentiert.
Es gibt also viele Möglichkeiten, diese Accessoires zu kombinieren. Schau am besten in Deine Schmuckschatulle, was regelmäßig an Deine Ohren kommt und dann in unserem Sortiment, was dazu passen könnte.