Eine Schatzsuche ist bekanntermaßen kein leichtes Unterfangen. Umso geringer ist der Erfolg, wenn man gar nicht auf der Suche ist. So war es bei Simon Jablon, dem Sohn von Linda Farrow, der durch Zufall auf das Lebenswerk seiner Mutter gestoßen ist.
Linda Farrow ist eine Designerin, die ihre gleichnamige Marke bereits 1970 gegründet hat. Dass sie in der Modewelt seitdem als Pionierin gehandelt wird, liegt nicht ausschließlich am frühen Zeitpunkt des Brandlaunches. Schließlich war sie die erste Designerin, die Sonnenbrillen nicht ausschließlich als Blendschutz, sondern vielmehr als Fashionaccessoire gesehen hat. Zudem war sie immer am Puls der Zeit und hat sich in ihrer Experimentierfreude nicht bremsen lassen.
Aus familiären Gründen legte sie ihre Arbeit allerdings nieder, weshalb diese über die Jahrzehnte verstaubte. Bei Renovierungsarbeiten in einer Londoner Lagerhalle der Familie fand ihr Sohn dann aber den längst vergessenen Bestand der Linda Farrow Sonnenbrillen. Mit dem richtigen Gespür für zeitlose Mode erkannte er in den Brillen und Sonnenbrillen von Linda Farrow großes Potenzial und startete im Jahr 2003 mit seiner damaligen Freundin ein neues Business und belebte unter dem Namen Linda Farrow Vintage die Marke wieder.
//www.instagram.com/p/BjmUCEul5qV/
Back to Linda Farrow
Da Vintage zu dem Zeitpunkt hoch im Kurs stand und die tausenden (Sonnen)brillen in einem sehr guten Zustand waren, konnte die Marke ein erfolgreiches Comeback feiern. Unter dem Motto “Back to the roots” baute Linda Farrow Vintage auf seinem Markenkern sein heutiges Imperium auf, dessen Erfolg auch aus der Expansion der Produktlinien resultierte. Da die Konkurrenz nie schläft und auf den Vintage-Zug aufgesprungen ist, musste sich Simon etwas Neues überlegen und ging deshalb mehrere Kooperationen mit renommierten Persönlichkeiten der Fashion-Szene ein.
Zunächst kehrte er zum Ursprungsnamen Linda Farrow zurück, um in der Kommunikation nicht mehr auf klassische Styles reduziert zu werden. Die Marke holte sich dann renommierte Modeschöpfer wie Dries van Noten, Philip Lim, Jeremy Scott und Alexander Wang für gemeinsame Designprojekte ins Boot. Aber nicht nur im Designprozess sind Stars bis heute involviert, auch als Markenbotschafter fungieren seither bekannte Gesichter der High Society, zu denen unter anderem Yoko Ono, Beyoncé, Amal Clooney und Rihanna gehören. Erst kürzlich zeigte sich auf der Met Gala in New York niemand Geringeres als Lady Gaga in einer Linda Farrow Sonnenbrille Oversize, die aufgrund der Verzierung mit Schmucksteinen an keinem Auge vorbeiging. (Ok, die Telefonzelle am Ohr hat sicherlich ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich gezogen.)
Diese Sonnenbrille ist stilistisch eine Mischung aus Cateye sowie Jackie O und spiegelt somit perfekt den Werdegang von Linda Farrow Vintage wider. Die Designerin hat seit den 70ern die großen Sonnenbrillen Trends nicht nur mitgemacht, sondern sogar mitkreiert. Allerdings wusste sie auch immer, dass gerade in der Fashionwelt Styles von heute morgen schon verblasst sein können. Deswegen wird auch heutzutage bei den Brillen von Linda Farrow darauf geachtet, dass die aktuellen Modelle zwar einen historischen Touch haben, das Hauptaugenmerk aber auf die innovative Weiterentwicklungen der einstigen Schätze gelegt wird. So entwickelte die Brand in Kooperation mit Jeremy Scott zum Beispiel den Style Future Vintage. Dieser entwarf dafür eine bunte Pop-inspirierte Kollektion, die an die Fifties angelehnt ist.
Die Linda Farrow Machine Gun Sunglasses ist wahrscheinlich nur etwas für Mitglieder der National Rifle Association und schießt somit etwas übers Ziel hinaus. Aber das Unternehmen ist gerade deswegen bei seinen engagierten Designern so beliebt. Nicht nur der Modedesigner Erdem Moralioğlu hat betont, wie sehr er seine Freiheiten genossen hat, als er für Linda Farrow retro-futuristische Sonnenbrillen kreierte, die ihre Inspiration aus den Science-Fiction-Filme der 50er Jahre zieht.
Welcher Modedesigner auch immer gerade seine Phantasien in den Studios und Werkstätten von Linda Farrow auslebt – Du wirst in einer der Kollektion sicherlich ein passendes Modell finden, mit dem Du Dich “bewaffnen” kannst.